Die Ganztagschule soll auch in Jesteburg kommen. Wie die notwendigen Baumaßnahmen finanziert werden, bleibt unklar.
UMFASSENDES FINANZKONZEPT FEHLT
– Samtgemeinderat verabschiedet den Start in den Ganztagsschulbetrieb
Der Samtgemeinderat folgte in seiner Sitzung am 24.06.2016 einstimmig den Wünschen vieler Eltern und Lehrer und beschloss die grundsätzliche Einführung offener Ganztagsschulen in Jesteburg und Bendestorf.
Auf der Grundlage der erarbeiteten Konzepte beider Schulen übernimmt die Samtgemeinde die erforderlichen Kosten für zusätzliches Personal. Insgesamt soll die finanzielle Mehrbelastung ungefähr den eingesparten Kosten für den dann nicht mehr notwendigen pädagogischen Mittagstisch entsprechen.
Der Samtgemeindebürgermeister Herr Höper wies darauf hin, dass diese Entscheidung nur dann greifen werde, wenn in einer weiteren Sitzung die erforderlichen Kosten für notwendige Baumaßnahmen ebenfalls genehmigt werden. Herr Höper schätzte die Baukosten für die Grundschule Bendestorf auf 1 bis 1,2 Millionen und für die Grundschule Jesteburg auf 4 bis 5 Millionen Euro.
Unser Standpunkt:
Aus unserer Sicht ist es fragwürdig, dass die Samtgemeinde ihre Bereitschaft erklärt, Ganztagsschulen einzuführen, ohne ein verbindliches Finanzierungskonzept vorzulegen. Uns erscheint es unrealistisch, dass die geforderten Räumlichkeiten vor Start des Ganztagsschulbetriebes geschaffen werden können. Ein Blick über den Tellerrand hinaus Richtung Hamburg zeigt sehr deutlich, dass den vollmundigen Versprechungen häufig keine ausreichende Finanzierung folgt. Gute Schule braucht gute Köpfe und gutes Geld!
Der Samtgemeinderat hätte gut daran getan, zuerst die Baukosten und eine solide Finanzierung zu klären. Danach hätte man die notwendigen Baumaßnahmen durchführen und Schritt für Schritt die entwickelten Konzepte zur Ganztagsschule umsetzen können. Jetzt bleibt zu befürchten, dass erneut die Kinder und die Lehrkräfte die Leidtragenden einer „Hau-Ruck“-Politik wie in Hamburg sein werden.
Auch wenn der von uns vorgeschlagene Weg mehr Zeit und Arbeit im Vorfeld bedeutet, so ist er dafür zum Wohle unserer Kinder, Lehrkräfte und Eltern der bessere und für die Gemeindekassen der solidere Weg.
Wie die Samtgemeinde zusätzliche Baukosten von 5 bis 6 Millionen Euro plus Millionenkosten für einen angedachten Erweiterungsbau der Oberschule ohne weitere Steuererhöhungen stemmen will, wissen wahrscheinlich nur die Ratsmitglieder. Bleibt zu hoffen, dass sie ihr Wissen im Herbst den neu gewählten Ratsmitgliedern mit auf den Weg geben werden.