KUNSTHAUS JESTEBURG – EIN PLATZ FÜR MODERNE KUNST
– Bis heute von den meisten Jesteburgern wenig geliebt
Die Gemeinde Jesteburg nutzt das ehemalige Bankgebäude zur Förderung der modernen Kunst in Jesteburg. Das Werben der Gemeinde für moderne, zeitgenössische Kunst trifft bei den meisten Jesteburgern auf wenig Gegenliebe. Überwiegend gähndende Leere in den Ausstellungsräumen und wenig „Aufenthaltsgemütlichkeit“ lassen Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Engagements der Gemeinde für das Kunsthaus aufkommen.
Die künstlerische Angebotsvielfalt des Betreibers „Kunstverein Jesteburg e.V.“ bleibt in den letzten Jahren hinter den Erwartungen vieler Jesteburger zurück. Die Öffnungszeiten wurden zurückgefahren und ein belebendes und Besucher anlockendes „Rahmenprogramm“ um die vorgeschriebenen sechs Austellungen pro Jahr ist kaum erkennbar. Die Nutzung der Räumlichkeiten beschränkt sich überwiegend auf die Ausstellungen. Eine zusätzliche Nutzung durch z.B. andere Vereine oder die Gemeinde findet so gut wie nie statt.
Streitigkeiten innerhalb des Kunstvereins über den „richtigen Weg“ zur Vermittlung moderner Künste scheinen viele Jesteburger Kunstfreunde frustriert zu haben. Sie sind in der Öffentlichkeit kaum noch als Befürworter zu erkennen. Mehr und mehr scheint ein fester „Hamburger Kern“ das Kunsthaus zu nutzen. Doch Besucher sechsmal im Jahr für „Vernissagen“ und „Finissagen“ anreisen zu lassen, wird den Ansprüchen an ein lebendiges und aus öffentlichen Mitteln finanziertes Kunsthaus nicht gerecht.
Das über 40 Jahre alte Gebäude strahlt immer weniger Charme aus. Blinde und undichte Fensterscheiben und eine bröckelnde Bausubstanz der frühen 70er Jahre bedürften dringend der Sanierung und Instandsetzung. Es müssten erhebliche Steuergelder in sechstelliger Höhe investiert werden. Im Umfeld knapper Haushaltsmittel sind diese Investitionen umstritten und werden immer wieder aufgeschoben.
Der Idee eines „Hauses der modernen und zeitgenössischen Kunst“ droht finanziell und künstlerisch die Luft auszugehen.
Steuergelder müssen transparent und nachvollziehbar investiert werden. Hierfür ist es notwendig, regelmäßig die Mittelverwendung zu überprüfen. Der Betreiber und die Gemeinde müssen messbare Erfolgskriterien vereinbaren.
Fakten
- 2009:
Die Gemeinde mietet das Gebäude für knapp 2.000 Euro im Monat an. Die Nebenkosten trägt der Betreiber. In den kommenden zwei Jahren soll das Kunsthaus Jesteburg zu einem Haus der modernen Kunst entwickelt werden. Die künstlerische Leitung übernimmt der Verein „Kunstwoche Jesteburg e. V.“
Zielsetzungen:
- Das Kunsthaus Jesteburg steht allen Bürgerinnen und Bürgern und Vereinen offen.
- Veranstaltungen, müssen mit der Leitung des Kunsthauses abgestimmt werden und in das Konzept des Kunsthauses passen.
- Der Verein „Kunstwoche Jesteburg e. V.“ wird mindestens sechs Ausstellungen zeitgenössischer, moderner Kunst im Jahr durchführen. Die Ausstellungen werden durch Tischgespräche, Filmvorführungen und anderen Veranstaltungen ergänzt.
- Das Kunsthaus Jesteburg wird in die Veranstaltung Kunstwoche Jesteburg (2010) einbezogen.
2012:
Die Gemeinde übernimmt zusätzlich die Nebenkosten (ca. 600 Euro/Monat).
2013:
Die Gemeinde kauft das Kunsthaus für 365.000 Euro und trägt alle laufenden Kosten für den Betrieb des Kunsthauses.