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Antworten auf unsere Fragen und das endgültige Konzept
Bezug nehmend auf unseren aktuellen Bericht über den Jesteburger Kunstpfad hat Kuratorin Isa Maschewski auf unsere offenen Fragen geantwortet:
Zuschuss: Inwieweit reduziert sich der Zuschuss aus Steuergeldern für die ersten vier Kunstwerke, wenn es Frau Maschewski nicht gelingt 26.100 Euro aus anderen Fördertöpfen einzuwerben?
Die Fördermittel über 26.100 Euro konnten durch Fördertöpfe und private Spenden eingesammelt werden.
Standorte: Welche Standorte sind für die einzelnen Kunstobjekte und in Abstimmung mit wem festgelegt worden?
Die Standorte wurden gemeinsam mit der Gemeinde, dem Landkreis und den Künstlern festgelegt. Alle Arbeiten entstehen auf Gemeindegrund.
Instandhaltung: Wer hält die Kunstwerke instand?
Instand gehalten werden die Arbeiten von den Künstlern selbst und auch vom Bauhof, sollte dessen Hilfe benötigt werden. Alle Werke sind speziell so konzipiert, dass die Instandhaltung keine oder nur sehr wenig Kosten verursachen wird.
Kosten: Wer übernimmt die Kosten für die Installationen und Instandhaltungen der Kunstwerke?
Siehe oben. Teile der festgeschriebenen, jährlichen Rücklage für den Kunstpfad sollen für eventuelle Reparaturen angespart werden.
Qualität: Welche Qualitätsmaßstäbe wurden an die einzelnen Kunstobjekte gelegt (z.B. Haltbarkeit, Größe, Umweltverträglichkeit)?
Alle Kunstwerke sind umweltverträglich und auch unter harter Witterung haltbar. Größe ist nicht wirklich ein Qualitätskriterium… Weitere Kriterien sind sicherlich die Professionalität der beteiligten Künstler, die bis auf Gerrit Menke aus Jesteburg bereits erfolgreich an Kunst-im-öffentlichen-Raum-Projekten teilgenommen haben.
Mini-Bus: Wer trägt die Kosten für die Versicherung und Wartung des Mini-Busses? Wie alt, wie fahrtüchtig und wie umweltfreundlich ist der verwendete Mini-Bus? Welche Qualitätsmaßstäbe wurden an das Lautsprechersystem gestellt?
Wie bereits in verschiedenen Terminen vorgetragen, nahmen wir aus oben genannten Gründen von einem Minibus als Dauerinstallation in Jesteburg Abstand.
Droht dem ambitionierten Projekt Kunstpfad die Luft auszugehen?
Die Projekte Baumhütte und Mini-Bus (mobile Soundstation) werden nicht realisiert. Wie bereits die Hüpfburg wurden sie im Laufe des Entwicklungsprozesses durch andere Kunstwerke ersetzt. Weitere Wortskulpturen wird es derzeit auch nicht geben. Vielleicht werden sie in einem zweiten Schritt folgen.
Aus einem groß angekündigten Projekt „mit überegionaler Strahlkraft“ scheint eine weitere Jesteburger Provinzposse zu werden. Statt einer Umsetzung, die auf Anhieb beeindruckt und Kritiker verstummen lässt, wird nun ein Sammelsurium an Kunstwerken aufgeboten, das kaum noch zum ursprünglichen Konzeptentwurf passt.
Auch Frau Maschewski scheint jetzt nach dem Motto zu verfahren „lieber das Bischen als gar nichts“. Vielleicht hofft sie darauf, dass weiterhin Fördergelder fließen werden und sie dann „langfristig“ einen Kunstpfad umsetzen kann, der diesen Namen tatsächlich verdient.
Der Gemeinderat protegierte Kunst als die neue Einnahmequelle, bezahlte eine Kuratorin aus Steuergeldern für ihre Arbeit, wird 30.000 Euro zu diesen Kunstwerken beisteuern und erhält zu guter Letzt eine Straßenmalerei und einen künstlerisch gestalteten Bushaltestellenunterstand. Alle übrigen Kunstwerke sind Schenkungen oder waren bereits für andere Ausstellungen enwicklet worden.
Frau Maschewski sieht das naturgemäß anders:
Mit der Bushaltestelle schaffen wir eine Skulptur, die auch einen tatsächlichen „Nutzen“ hat, Kunst, die einen vor dem Regen schützt.
Damit das Fiasko nicht ganz so auffälllt, werden diese beiden neuen Kunstwerke mit bereits existierenden Kunstwerken „aufgepeppt“, deren Zusammenhang mit dem Motto „Kindheit in Jesteburg“ nur sehr gequält hergestellt werden kann.
Da kann auch die zusätzliche Expertise der Leiterin der Kunststätte Bossard nichts dran beschönigen.
Schade, da ist die Gemeinde schon bereit, einen sechstelligen Betrag in Kunst zu investieren und dann verennt sie sich sturköpfig in eine Kunstpfadidee, die die Jesteburger leider weder abholt noch mitnimmt.
Wir hätten uns gewünscht, dass der Bezug zwischen dem gewählten Motto „Aufwachsen in Jesteburg“ und der Lebenswirklichkeit der Jesteburger Jugend stärker im Mittelpunkt gestanden hätte:
– Skaterbahn, Spielplätze oder Schulhöfe –
Ansätze für eine Zusammenarbeit von Künstlern und dem Jesteburger Nachwuchs hätte es genug gegeben.
Aus unserer Sicht ist dieses Projekt leider nur ein weiteres Beispiel für eine bürgerfremde Kulturpolitik und ein elitäres Kunstverständnis einiger Ratsmitglieder.
Für 56.100 Euro wird die Gemeinde nun einen Kunstpfad mit den folgenden Kunstwerken erhalten:
1. Gerrit Menke: Mirror Cube
2. Ruprecht Matthies: Wortskulptur „Mut“
3. Tittin Patrione: Bushaltestelle
4. Monika Michalko: Straßenbemalung
5. Timm Ulrichs: Musterfassade
6. Thomas Baldischwyler: Münzprägeautomat „Odin Münze“
Die Kunstobjekte „Musterfassade“ und die „Wortskulptur Mut“ sind Schenkungen, der Münzprägeautomat wurde bereits 2016 im Kunsthaus ausgestellt.
Frau Maschewski mag unserer Kritik nicht folgen:
Grundsätzlich erhebt der Kunstpfad im Jahr 2017 keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder möchte ein fertiges Projekt darstellen. Es geht darum, einen Anfang zu machen und den Kunstpfad fortan wachsen zu lassen. Daher halte ich alle resümierenden Äußerungen für verfrüht. Ein Prozess soll erst begonnen werden. Im Fortschreiten eben dieses Prozesses können und sollen noch viele Arbeiten entstehen, auch sehr gern Arbeiten von Künstlern aus Jesteburg.
Bleiben wir weiter gespannt und warten ab, was uns am 15. April als Ostergeschenk um 18:00 Uhr übergeben wird. Auf jeden Fall danken wir Frau Maschewski für die Beantwortung der von uns gestellten Fragen.