WENIGER VERKEHR, BEZAHLBARER WOHNRAUM UND ZUSÄTZLICHE EINKAUFSMÖGLICHKEITEN
Neues Konzept zum Wohnen, Einkaufen und Verweilen in Jesteburg
(Vorgestellt im Bauausschuss am 22.03.2017)
10 Hektar Fläche, zentral gelegen (keine 150 Meter vom Rathaus entfernt) und bisher noch nicht im Fokus für eine Weiterentwicklung der Ortsmitte?
Architekt Udo Salvers und der Vertreter des Investors Jörg Ruschmeyer brachten das Kunststück fertig, alle Grundstückseigentümer unter einen Hut zu bringen und ein beeindruckendes Gesamtkonzept für die Jesteburger zu erarbeiten.
Sie präsentierten im Bauausschuss die Pläne für ein Wohn- und Nahversorgungsgebiet inmitten des Dorfes:
Sie durchschlagen gleich mehrere gordische Knoten für Jesteburg und erschaffen ein Siedlungs- und Versorgungsgebiet in zentraler Ortslage (Innenverdichtung).
Verkehrschaos
- Entlastung der Hauptstraße durch eine Umleitung des Autoverkehrs über eine neue Entlastungsstraße
- zusätzliche Parkmöglichkeiten in der Ortsmitte
- eine barrierefreie Anbindung über eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke
Wohnraummangel
- sozial bezahlbarer Wohnraum in der Ortsmitte
- seniorengerechter Wohnraum in fußläufiger Lage zu allen Nahversorgern und Dienstleistern
Geschäftesterben
- Bindung der Kaufkraft an den Ort („lokal kaufen“)
- Belebung des bestehenden Einzelhandels durch zeitgemäße und fußläufig erreichbare Ergänzungen
Für die Ortsentwicklung ergeben sich daraus weitere Chancen:
- Schonung der Flächen in den Randgebieten für Landwirtschaft und Natur
- Reservierung der gemeindeeigenen Flächen rund um die alte Festhalle für eine eventuelle Erweiterung der Schulen und für zusätzliche Freizeitangebote der Jesteburger Jugend
- Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte
- Umwandlung freiwerdender Einzelhandelsflächen im Gewerbegebiet in zusätzliche Gewerbeflächen
Warum ausgerechnet am Osterberg?
(Bild: (c) Artrium Architekten)
Dieses Gebiet bietet etwas, dass weder das Gewerbegebiet mit ALDI und Rewe noch das alte Festhallengelände bieten können:
eine zentrale Lage in der Ortsmitte
Was sind die Kernpunkte des Konzeptes?
Innenverdichtung und Belebung der Ortsmitte (Masterplan 2020)
Durch die Verschmelzung des neuen Quartiers mit den bestehenden Angeboten entsteht eine Dorfmitte, die alte Strukturen erhält und um neue Facetten bereichert. Es bietet Jesteburg die Chance, seine historisch geprägte Bebauung an der Hauptstraße zu erhalten und trotzdem fußläufig zu den bestehenden Fachgeschäften ein zeitgemäßes Zusatzangebot in Jesteburg zu etablieren, das die Attraktivität der Ortsmitte erheblich steigern würde.
Wohnraum für junge Familien und Senioren (Masterplan 2020)
Mit der Realisierung dieses Projektes können die bisher geplanten Zersiedlungstendenzen in den Jesteburger Randgebieten (z.B. Schierhorner Weg, Itzenbütteler Kirchfeld) ad acta gelegt werden.
Zusätzlicher Wohnraum für 106 Familien in zentraler Lage bieten Jung und Alt ein generationenübergreifendes und sozialverträgliches Lebensumfeld.
Reduzierung des innerörtlichen Verkehrsflusses (Masterplan 2020)
Die Ortsumgehungsstraße parallel zu den Bahngleisen entlastet die Hauptstraße. Der innerörtliche Verkehr würde reduziert und der neuralgische Verkehrsengpass Sandbarg/Hauptstraße würde erheblich entlastet.
Das Konzept in Zahlen
WOHNEN
- 48x bezahlbarer Wohnraum
3 Mehrfamilienhäuser mit je 16 Wohneinheiten (zweistöckig plus ausgebautem Dachgeschoss)
- 20x betreutes Wohnen
2 Mehrfamilienhäuser mit je 10 Wohneinheiten (zweistöckig plus ausgebautem Dachgeschoss)
- 20x freies Wohnen
2 Mehrfamilienhäuser mit je 10 Wohneinheiten (zweistöckig plus ausgebautem Dachgeschoss)
- 23x Einfamilien- oder Doppelhausbebauung
Grundstücksgrößen von 645 bis 930 qm
EINZELHANDEL
Größe | Verkaufsfläche | Anzahl | Nutzung |
XL | 2.400 qm | 1x | z.B. für einen Famila oder Edeka-Markt |
L | 1.200 qm | 1x | z.B. für einen ALDI-Discountermarkt |
M | 650 qm | 2x | z.B. Fachgeschäfte oder Filialbetriebe |
S | 350-400 qm | 4x | z.B. Fachgeschäfte oder Filialbetriebe |
XS | 180-190 qm | 2x | z.B. Cafe/Bäckerei, Apotheke |
GEWERBE
- 1 Gebäude mit 1.100 qm Nutzfläche – für z.B. Ärzte, Anwälte, Notare oder ein Hotel
PARKMÖGLICHKEITEN
- 363 öffentliche Parkplätze
ANBINDUNG AN DIE HISTORISCHE DORFMITTE
- 1 barrierefreie Fußgänger- und Radfahrerbrücke über die Bahngleise
VERKEHRSENTSLASTUNG
- 1 Umgehungsstraße (Kernentlastungsstraße) mit 2 Kreiseln (Hauptstraße und Sandbarg)
Fazit:
Wenn sich alle Aussagen der Investoren als richtig und belastbar erweisen, dann kann Jesteburg mit der Umsetzung dieses Konzeptes ein großer Befreiungsschlag gelingen.
Aus unserer Sicht muss das für alle Ratsmitglieder Anlass genug sein, in vertiefende Gespräche einzusteigen!
Mit ihrem durchdachten Gesamtkonzept zeigen die Ideengeber ganz neue Wege für Jesteburg auf und nehmen Rücksicht auf vertragliche Verpflichtungen der Gemeinde. Sie bieten sogar an, einen möglichen Verlust aus einem Nichtverkauf des Festhallengrundstückes zu kompensieren und diese Flächen gemeinsam mit der Gemeinde zu entwickeln.
Die Zauberworte lauten
„keine finanziellen Risiken für die Gemeinde“,
„partnerschaftliche Mitbestimmung“ bei der weiteren Entwicklung der Idee und
„keine Vorfestlegungen“ für irgendwelche Betreiber, d.h. auch Famila könnte die Großfläche übernehmen.
Verantwortung für Jesteburg zu übernehmen bedeutet auch, alternative Lösungsansätze gewissenhaft zu prüfen.
Die bisherige Agitation der Gemeindeverwaltung im Zusammenhang mit diesem Konzeptvorschlag lässt jedoch Schlimmstes befürchten:
- Mit tendenziösen Beratungsvorlagen, teilweise rechtlich kaum haltbaren und wenig fundierten Aussagen wurde von den Verantwortlichen versucht, die Ratsmitglieder einseitig zu beeinflussen.
- Bewusst gestreuten Fehlinformationen einzelner Ratsmitglieder über die vertraglichen Bindungen zwischen der Gemeinde und Famila wurde nicht entschlossen entgegengetreten.
Und warum Hans-Jürgen Börner (SPD) und Karl-Heinz Glaeser (Die Grünen) sich in der Bauausschusssitzung als moralische Bedenkenträger hervortaten und alle weiteren Gespräche ablehnten, verursachte bei den meisten Anwesenden unverständliches Kopfschütteln.
Niemand fordert einen sofortigen Stopp der Planungen für den Verbrauchermarktstandort auf dem alten Festhallengelände (Famila). Trotzdem bergen sie nach wie vor rechtliche und finanzielle Risiken, die auch ein erneutes Scheitern nicht ausschließen lassen.
Es bleibt das ungute Gefühl, dass die Gemeinde und einige Ratsmitglieder versuchen, katastrophale „handwerkliche“ Fehler der Verwaltungsleitung und des alten Gemeinderates zu verdecken, statt in erster Linie das Wohl der Gemeinde im Blick zu haben.
Trotz dieser Versuche lassen die ersten Reaktionen der Bürger als auch persönliche Stellungnahmen von Ratsmitgliedern der SPD, CDU und FDP hoffen, dass die Chancen, die dieses Projekt für Jesteburg bietet, auf jeden Fall in weiteren Sondierungsgesprächen ausgelotet werden.