FLICKWERK ALS KONZEPTENTWURF
– Vorgestelltes Radwegekonzept kann nicht überzeugen –
Seit knapp vier Jahren sucht Jesteburg nach einem Radwegeverkehrskonzept, um das Fahrradfahren in Jesteburg attraktiver und für Fußgänger und Radfahrer sicherer zu gestalten. Der Schwerpunkt wurde auf die Verkehrsführung entlang der Landstraße L213 gelegt.
Am 28.02.2018 stellten die Gutachter im Fachausschuss „Straßen, Wege, Umwelt“ ihr Radwegeverkehrskonzept vor.
Fazit:
Aufgrund der baulichen Gegebenheiten ist die Umsetzung eines durchgängigen Radwegekonzeptes in Verbindung mit mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger nicht realisierbar.
Das jetzt vorgestellte Konzept überzeugt uns nicht. Es ist ein missglückter Versuch, mit uneinheitlichen Einzelmaßnahmen den Verkehrsteilnehmer*innen ein Sicherheitskonzept vorzugaukeln. Durch die angedachten Maßnahmen wird weder die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr nachhaltig erhöht, noch ist ein für alle Verkehrsteilnehmer leicht erfassbares Konzept erkennbar.
Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat startete in den 70er- und 80er-Jahren die Kampagne „Hallo Partner, danke schön“. Das damalige Ziel: Mehr Rücksicht auf Deutschlands Straßen.
Wir sind dafür, diese nach wie vor gültige Aussage auch für die Jesteburger Ortsmitte als Leitlinie zum Thema Verkehrsführung anzuwenden. Der verfügbare Verkehrsraum muss so gestaltet werden, dass Radfahren nicht – wie es das vorgestellte Konzept befürchten läßt – zu einer unkalkulierbaren Abenteuerfahrt wird.
Deshalb setzen wir uns für eine konsequente Geschwindigkeitsreduzierung in der Ortsmitte ein – TEMPO 30 von den Bahnbrücken (Sandbarg und Hauptstraße) bis zum Kreisel in Höhe des alten Festhallengeländes.
Gleichwohl hat das Gutachten auch etwas Gutes. Die Gemeinde kann es als einen weiteren Beleg für die komplizierte Verkehrssituation in der Jesteburger Ortsmitte verwenden und es dem Land Niedersachsen umgehend vorlegen. Der Verwaltungsausschuss hatte am 13.12.2017 dafür gestimmt, dass Jesteburg sich um die Teilnahme an dem Pilotprojekt „Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen“ bewirbt. Die Bewerbung läuft. Jetzt gilt es mit Nachdruck um den Zuschlag zu werben. Das Gutachten ist dafür eine hervorragende Argumentationshilfe.
Grundsätzlich gilt, dass Radfahrer
- bis zum vollendeten 8. Lebensjahr den Gehweg benutzen müssen.
- bis zum vollendeten 10. Lebensjahr den Gehweg benutzen dürfen.
- ab dem 11.Lebensjahr auf der Straße fahren müssen. Es sei denn, es gibt verpflichtende Radwege.
Schutzstreifen, wie von den Gutachtern vorgeschlagen, sind keine Radwege . Sie sind Bestandteile der Straße. Autos sollen sie nicht , dürfen sie aber befahren, wenn sie z.B. dem Gegenverkehr ausweichen müssen.

Das am 28.02.2018 im Fachausschuss „Straßen, Wege und Umwelt“ vorgestellte Gutachten hat ein Investitionsvolumen von gut 200.000 Euro und besteht aus den nachfolgenden zehn Einzelmaßnahmen. Entgegen den bisherigen Planungen wurde von der Verwaltung die Lüllauer Straße aus den Planungen herausgenommen und eine Verbesserung des Schulwanderweges in die Planung aufgenommen.
Wenn Sie eine einzelne Maßnahme auf der obigen Karte finden wollen, doppelklicken Sie auf die Karte. Die dort eingezeichneten Nummern entsprechenden den Nummern der folgenden Maßnahmen.
Maßnahme 1: Kreisel Festhalle
|
7.200 Euro |
Maßnahme 2: Kreisel Festhalle bis „Am Tunierplatz“
|
27.500 Euro |
Maßnahme 3: Brückenstraße/Schützenstraße
|
2.500 Euro |
Maßnahme 4: Brückenstraße/Hauptstraße
|
7.800 Euro |
Maßnahme 5: Hauptstraße
|
43.200 Euro |
Maßnahme 6: Hauptstraße
|
6.500 Euro |
Maßnahme 7: Hauptstraße
|
6.600 Euro |
Maßnahme 8: Hauptstraße
|
12.400 Euro |
Maßnahme 9: Sandbarg
Für den Bereich Sandbarg gibt es keine Radwegelösung. Ungehindert werden Radfahrer und Autofahrer gemeinsam bergab rasen. |
11.100 Euro |
Maßnahme 10: Schulweg
|
75.900 Euro |
Das Radwegeverkehrskonzept
- wie am 28.02.2018 vorgestellt, finden Sie hier.
- wie als Planungsentwurf 2015 vorgestellt, finden Sie hier.