KREISEL ALS HEILSBRINGER
– Verwaltung, Politik und Grundstückseigentümer suchen das Gespräch
Seit über 15 Jahren wird darüber diskutiert, wie die Verkehrsführung rund um das Gebiet „Hauptstraße-Sandbarg-Lüllauer Straße“ verbessert werden kann. Während die einen eine Kernentlastungsstraße favorisierten, setzten andere auf ein Kreisellösung.
Der Bebauungsplan für das Gebiet wurde bereits 2003 überarbeitet und seit dem 26.02.2004 rechtskräftig. Damit ist das Wohn- und Geschäftshaus „Baden&Meyer“ dem Abriss preisgegeben. Seitdem wurden viele Gespräche geführt. Sowohl mit dem betroffenen Grundstückseigentümer als auch mit Fachleuten und dem Landkreis. Leider bisher ohne greifbare Ergebnisse.
Mittlerweile wurde eine Förderung der Umbaumaßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung in Aussicht gestellt, so dass Jesteburg nur ein Drittel der Kosten übernehmen müsste.
Da die Verkehrsdaten für den Bereich veraltet waren, wurde Ende 2017 eine neue Verkehrszählung durchgeführt. Ergebnis: Ja, der Verkehr staut sich und ja, der Verkehr hat weiter zugenommen. Soweit eigentlich nicht überraschend. Neu war allerdings die eindeutige Bewertung der Gutachter: Eine nachhaltige Lösung kann nur eine Kreisellösung bieten. Der von einigen Ratsmitgliedern immer wieder ins Spiel gebrachte „intelligente Ampellösung“ wurde von den Gutachtern eine klare Absage erteilt.
Es wird eine Doppel-Kreisellösung empfohlen: Ein großer Kreisel mit einem Durchmesser von 26 Metern und ein kleiner Kreisel an der Kreuzung Sandbarg/Hauptstraße mit 20 Metern.
Konsequenz:
Das Wohn- und Geschäftshaus (gelb eingezeichnet) muss weichen und es bliebe kaum Platz, um die verbleibende Grundstückfläche für den Eigentümer sinnvoll zu nutzen.
Der Fachausschuss „Straßen, Wege und Umwelt“ empfahl, dass die Gemeinde unter Mitwirkung der Ausschussvorsitzenden „Bau und Planung“ (Britta Witte, CDU) und „Straßen, Wege und Umwelt“ (Hansjörg Siede, UWG Jes!) in einem Gespräch mit dem Grundstückseigentümer „ergebnissoffen“ nach einer für alle Seiten zufriedenstellenden Lösung sucht.
Zu guter Letzt bleibt es bei der Frage „Wie viel ist der Gemeinde die Kreisellösung wert?„
Der Bau der beiden Kreisel würde gut eine halbe Million Euro kosten – zuzüglich der Kosten für den Grundstückserwerb. Und genau in diesem Punkt lagen in der Vergangenheit die Ansichten der Gemeinde und des Grundstückseigentümers weit, weit auseinander…
Wenn eine Einigung nicht gelingt, bliebe immer noch die Möglichkeit einer Enteignung oder die Umsetzung einer möglichen Alternative. Zum Beispiel hatte auch der potentielle Investor für das Sandbarg-Center mit der Variante „Kernentlastungsstraße oberhalb der Bahngleise“ eine alte Idee wieder aufgegriffen und eine Übernahme der Kosten in Aussicht gestellt….