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BOSSARD – Neue Haltestelle

Statt Freibad und Sportstätten optimal an den ÖPNV anzuschließen, wird die „Kunststätte-Bossard“ zukünftig direkt angefahren.

BOSSARD STATT VFL UND FREIBAD

– Mehr Kunst statt Sport

Es ist offiziell, statt unserem Freibad und den Sportstätten wird ab dem 17. August an den Wochenenden und feiertags die Kunststätte Bossard angefahren. Zusätzlich zum Heide-Shuttle (5x täglich in den Sommermonaten) soll die Kunststätte Bossard ganzjährig an den Linienverkehr angeschlossen werden. Zunächst nur an den Wochenenden und feiertags, bei guter Resonanz dann häufiger. Sogar eine weitere Haltestelle am Schierhorner Weg findet sich in den Überlegungen wieder.

CDU, SPD und Grüne haben sich dafür ausgesprochen. Wir nicht.

Für uns ist es das falsche Signal. Statt den motorisierten Verkehr in den Wohn- und Erholungsgebieten zu reduzieren, wird zusätzlicher Verkehr entstehen. Wahrscheinlich werden dann bald auch die Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zurückgebaut und die Straße verbreitert, damit die Busse und der Autoverkehr besser zurechtkommen, ohne die Geschwindigkeit reduzieren zu müssen.

Eigentlich scheint die Straße gar nicht geeignet zu sein. Verwaltungsseitig wurde uns bestätigt, dass der Busverkehr zu Lasten der Straße gehen werde. Die Straßenbreite im Schierhorner Weg ist mit 4,00 Meter teilweise so gering, dass ein gefahrenfreier Begegnungsverkehr zwischen Linienbus (Breite: 2,55 m) und PKW (Breite: z.B. VW Golf: 1,80 m ohne Außenspiegel) nicht möglich ist, ohne auf den Seitenstreifen auszuweichen, der ist jedoch unbefestigt und darf laut Beschilderung nicht befahren werden…

Die Vertreterin der Kunststätte Bossard erklärte, dass die Bushaltestelle wichtig sei, um auch aus Hamburg Publikum anzulocken, das keinen PKW hat. Wir waren überrascht, hatten die bisherigen Fahrgastzahlen doch bisher nicht belegen können, dass die Attraktivität der Kunststätte durch eine Busanbindung steigt. Obwohl der Heide-Shuttle im Sommer täglich fünfmal eine direkte Bus- und Bahnanbindung zur Kunststätte bietet, stiegen basierend auf den offiziellen Fahrgastzählungen täglich keine zwei Fahrgäste pro Tag an dieser Haltestelle ein oder aus.

Aus unserer Sicht wäre es sinnvoller, dass die Stiftung der Kunststätte einen eigenen Fahrservice (z.B. einen kostenlosen Fahrrad-Shuttle von der Haltestelle Freibad oder vom Kunsthaus) organisiert. Leider stieß unser Vorschlag auf keine Zustimmung bei den anderen Fraktionen und der Bossard-Stiftung.

Nach Rücksprache mit dem Landkreis zeigte sich dieser überrascht, dass die Maßnahme umstritten sei. Er sei lediglich dem Wunsch der Kunststätte gefolgt, diese besser an den ÖPNV anzubinden. So nahm alles seinen Lauf: Die Kunststätte bekommt ihre Busanbindung, die Anwohner zusätzlichen Durchgangsverkehr, die eigentlich zuständigen Gremien bleiben bei der Entscheidung außen vor und verwaltungsseitig wurde scheinbar nicht einmal die Notwendigkeit gesehen, zumindest zu überprüfen, ob die Straße überhaupt für einen regelmäßigen Busverkehr geeignet ist.

Was bleibt?

Die Anbindung des Freibades und der Sportstätten verschlechtert sich zu Gunsten der Kunststätte – genau dann, wenn auch auswärtige Besucher und Familien am Wochenende nach Jesteburg kommen – und weder Bürger noch Politik wurden ausreichend in diese Entscheidung eingebunden. Über die Köpfe der Jesteburger hinweg „verständigten“ sich die Kunststätte und der Landkreis statt gemeinsam mit den Jesteburgern eine Lösung zu finden, bei der alle Interessen berücksichtigt werden. Kommt Ihnen bekannt vor? Ja, auch bei den Erweiterungsplänen für die Kunststätte wählte die Stiftung diesen Weg. Zu guter Letzt erfolglos, das lässt uns hoffen…