Der Fachausschuss lehnt überraschend die zuvor vom Gemeinderat beschlossene Umsetzung einer Satzung für Baumpflegemaßnahmen ab.
HAND IN HAND FÜR DEN ERHALT DES JESTEBURGER BAUMBESTANDES
– Geplante Selbstverpflichtung der Gemeinde steht auf der Kippe
Ein gesunder Baumbestand trägt erheblich zu einem gesunden Klima bei und prägt das naturnahe Erscheinungsbild unserer Gemeinde nachhaltig. Bereits 2018 schlugen wir deshalb vor, den Baumbestand im Gemeindegebiet durch eine Baumschutzsatzung zu sichern. Leider folgte der Gemeinderat unserem Antrag nicht. Glücklicherweise hat das Land Niedersachsen im Jahr 2020 reagiert. Bäume und Gehölze wurden mit der Verabschiedung von entsprechenden Gesetzen („Niedersächsischer Weg“) stärker unter Schutz gestellt. Seitdem muss auch die Fällung von Bäumen auf Privatgrundstücken durch die „Untere Naturschutzbehörde“ genehmigt werden.
Für uns ist es wichtig, dass vor allem ortsbildprägende Bäume möglichst lange erhalten bleiben und junge Bäume unter guten Bedingungen heranwachsen können. Damit das gelingen kann, müssen diese fachgerecht gepflegt werden. Nicht immer einfach für Privatleute. Deshalb beantragten wir im Mai 2023:
„Um auch den nachfolgenden Generationen einen guten Baumbestand für ein gesundes Gemeindeklima zu sichern, schlagen wir vor, dass die Gemeinde Jesteburg eine verbindliche Regelung erlässt, die Bürger in Ihrem Bemühen fördert, ortsbildprägende und/oder geschützte Bäume auf ihrem Grundeigentum durch fachgerechte Pflegemaßnahmen zu erhalten. Die Förderung soll sich auf eine kostenlose Erstberatung durch die Gemeinde und eine finanzielle Unterstützung bei Baumpflegemaßnahmen erstrecken.“
Unser Antrag, eine entsprechende Satzung zu erstellen, wurde von der Fachabteilung in der Verwaltung begrüßt. Auch die Mehrheit im Gemeinderat stimmte zu. Nur die Ratsmitglieder der CDU und die „Grünen“ Karl-Heinz Glaeser, Birgit Heilmann und Christoph Kröger stimmten gegen den Antrag.
Die Verwaltung stellte jetzt, diesem Ratsbeschluss folgend, einen entsprechenden Satzungsentwurf im Fachausschuss „Straßen, Wege und Umwelt“ vor. Doch statt der erwarteten Zustimmung, empfahl die Ausschussmehrheit (mit den Stimmen der Ratsmitglieder der CDU, der Grünen und der Ratsfrau Feldhaus), die Verabschiedung der Satzung abzulehnen. Es bleibt jetzt abzuwarten, wie sich die bisherige Ratsmehrheit für eine Satzung in den weiteren Abstimmungen verhalten wird.
In diesem Zusammenhang danken wir nochmals den Mitarbeitern in der Verwaltung und auf dem Bauhof für ihr großes Engagement bei der fachgerechten Pflege des Jesteburger Baumbestandes.
Mit eigens ausgebildeten „Baumpflegern“ stellt sich der Jesteburger Bauhof den vielfältigen Herausforderungen in diesem Bereich. Mit viel Fingerspitzengefühl und dem Wunsch möglichst viele Bäume zu retten, wird der Baumbestand Schritt für Schritt auf Vordermann gebracht, nachdem die notwendige Pflege jahrzehntelang vernachlässigt oder mangels erforderlicher Fachkenntnisse eher baumschädigend durchgeführt worden war. Die Bürger werden über eine sehr transparente Öffentlichkeitsarbeit konsequent eingebunden und regelmäßig über die aktuellen Entwicklungen informiert.
In den letzten beiden Jahren wurden durch den Bauhof bereits über 2.000 Bäume begutachtet und katalogisiert. Dabei standen die „Straßenbäume“ besonders im Fokus, weil die Gemeinde ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommen muss. Gerade entlang der Straßen und Gehwege muss sie sichergestellen, dass niemand durch umstürzende Bäume und herabstürzende Äste verletzt wird.
Arbeit gibt es auch in den nächsten Jahren mehr als genug. Warten doch noch mindestens 10.000 weitere „öffentliche“ Bäume auf eine Begutachtung.
Am vergangenen Samstag gab es wieder einen „Baumschau“-Termin für alle Jesteburger. Ausführlich und mit großem Engagement wurde an exemplarisch ausgesuchten Bäumen erläutert, warum in diesem Winter weitere 40 Bäume auf den öffentlichen Flächen gefällt werden müssen. Leider nahmen nur zwei Ratsmitglieder (Petra Finnern und Hansjörg Siede) und eine Jesteburgerin an der Rundreise zu unterschiedlichen „Baumproblemfällen“ teil. Für uns überraschend, steht in dieser „Fällsaison“ auch der Niedersachsenplatz besonders im Fokus. Es werden vier Eichen gefällt und es wäre eine gute Gelegenheit für alle Ratsmitglieder und Bürger gewesen, einen ersten Denkanstoß für die langfristige Gestaltung des Niedersachsneplatzes zu erhalten.
Übrigens, die Gemeinde Jesteburg gilt im Landkreis als Vorreiter, wenn es um die Baumpflege im öffentlichen Raum geht. Der Baumbestand wird nicht nur gepflegt, sondern auch regelmäßig durch die Pflanzung neuer Bäume ergänzt. Dabei wird besonders darauf geachtet, dass diese den langfristigen Herausforderungen durch den Klimawandel trotzen können (Fichten und Kastanien werden Baum für Baum aus dem Ortsbild verschwinden). Die Neuanpflanzungen erfolgen möglichst in der Umegbung, wo zuvor Bäume abgängig waren. Eine weitere Maßnahme, die auf unseren Antrag hin vom Gemeinderat beschlossen wurde.
Die aktuell geplanten Maßnahmen für Fällungen in der Zeit von Dezember 2023 bis Februuar 2024 haben wir hier für Sie aufbereitet: